Juristischer Gedankensalat

Rund um das Studium der Rechtswissenschaften

Warum Jura studieren?

| 5 Kommentare

Jura gilt neben Medizin als das härteste Studium überhaupt – nicht ganz zu Unrecht, wenn man sich den Stoff, der zu lernen ist, und die Prüfungsbedingungen näher ansieht. Auch die Durchfallquoten sind höher als in anderen Studienfächern. Über die Berufsaussichten sind die Meinungen geteilt. Einerseits wird immer wieder von einer Juristenschwemme gesprochen, andererseits sind die Verdienstmöglichkeiten für Juristen – insbesondere für diejenigen, die mit Prädikatsnoten abschließen – außerordentlich. Die Wissenschaft des Rechts gilt als „trocken“, und es sind auch nicht immer die Dümmsten, die vorzeitig aufgeben. Oft ist es der scheinbar mangelnde Freiraum für Kreativität, der die Studierenden frustriert.

Wie sieht ein Jura-Student aus?

Gibt es den typischen Juristen? Die Frage lässt sich eindeutig mit Jein beantworten. Zwar gibt oft schon das Äußere recht verlässliche Hinweise auf das Studienfach Rechtswissenschaften, aber nicht alle Juristen tragen schon auf dem Campus Business-Outfit. Neben den Anzugträgern gibt es nicht wenige Weltverbesserer, die das Jura-Studium dazu nutzen wollen, später für bessere Lebensverhältnisse und mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Viele von den Letzteren werden spätestens im Referendariat davon überzeugt, dass dieses Ziel sehr schwer zu erreichen ist. Nicht selten finden sie sich dann auf der vermeintlich falschen Seite wieder und müssen nolens volens den advocatus diaboli spielen. Erleichtert wird dies allerdings durch die Fähigkeit, für jede Meinung Argumente zu finden – und genau das lernt man im Jura-Studium.

Warum also sollte man Jura studieren? Wer ohnehin schon immer gern Rechtsanwalt (oder Richter, Staatsanwalt, Jurist bei einer Behörde) werden wollte, dem stellt sich diese Frage natürlich nicht. Der Weg ist vorgezeichnet: Es müssen lediglich die Prüfungen bestanden werden und die gewünschte Berufslaufbahn kann eingeschlagen werden. Wer zweifelt, muss sich darüber im Klaren sein, dass der Lernstoff in der Tat umfangreich ist. Und wer nicht ein gewisses Maß an rhetorischem Geschick und logischem Denken aufweist, wird es sehr schwer haben, bis zum ersten oder gar zweiten Staatsexamen durchzuhalten.

Universell einsetzbar

Was aber vor allem für das Jura-Studium spricht, ist die vielseitige Einsetzbarkeit von Juristen im Berufsleben. Es ist keineswegs so, dass die Aussichten auf die klassischen Berufe im juristischen Bereich beschränkt sind. Im Allgemeinen werden Juristen aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten für universell einsetzbar gehalten. Das liegt in erster Linie daran, dass Juristen dafür ausgebildet werden, Sachverhalte aus den verschiedensten Bereichen zu analysieren, korrekt sprachlich darzustellen und für jedes Problem Lösungen zu finden. Das Studium der Rechtswissenschaften ist nämlich auf jeden Fall mehr als das sture Auswendiglernen von Paragrafen.


5 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.