Es ist wiedermal soweit: Das Wintersemester hat begonnen und damit auch für viele ihr 1. Semester.
Ich wünsche euch einen Guten Start!
Aber damit beginnt auch ein neuer Lebensabschnitt. Damit der leichter wird und ihr euch nicht verliert, hier ein paar Tipps:
- Übereifrigkeit führt zu Überforderung – Es ist euer 1. Semester in einem Studium dessen Lebenselixier die Wiederholung ist. Überfordert euch nicht selbst durch den Anspruch gleich alles verstehen und anwenden zu wollen. Das ist jetzt kein Persilschein zum Faulsein. Es ist aber ein gut gemeinter Rat. Wenn ihr den Anspruch habt sofort, ab der ersten Vorlesung alles verstehen und dann auch noch umsetzen zu können, dann werdet ihr scheitern. Die Abbrecherquote im Fach Rechtswissenschaft ist nicht umsonst so hoch. Also: Geht es langsam an.
- Sich jetzt Lehrbücher zu kaufen ist Geldverschwendung – Wartet mit dem Kauf eines eigenen Lehrbuchs bis ihr einen Überblick habt was es alles gibt. Der Markt ist riesig. Es gibt Bücher in allen Facetten: Lehrbücher, Skripte, Klausurenkurse u.s.w. Macht nicht den Fehler jetzt ein teures Buch zu kaufen, um dann festzustellen: Wir passen nicht zusammen. Die Suche nach der Literatur die euch liegt dauert lang. Setzt euch in die Bibliothek und schaut euch alle Bücher an. Lernt damit eine Weile, seht ob ihr zusammen passt. Denn nur dann kann eine fruchtbare Beziehung zwischen euch und eurem Lehrbuch entstehen.
- Euer Leben fängt gerade erst an! – Ja, Jura zu studieren heisst irgendwann auch: kaum Freizeit, kaum frische Luft und vor allem kaum Lust. Diese Phase kommt aber erst sehr viel später. Das nennt sich Examensvorbereitung. Ihr seit davon noch so weit entfernt! In den ersten beiden Semestern dürfen Partys noch besucht werden, darf auch mal eine Stunde länger geschlafen werden und die Lackschuhe dürfen auch verstauben. Die Immatrikulation bedeutet nicht das Ende eures Soziallebens. Es bedeutet einen Anfang eines neuen Soziallebens. Nutzt es. Denn wenn die Examensvorbereitung anfängt, werdet ihr genau diese beiden ersten Semester „Leben“ vermissen.
- Wer suchet, der findet – Eine wirklich schwierige Aufgabe ist den Partner für´s Leben zu finden: Den Lernstil. Oft unterschätzt, aber extrem wichtig. Findet heraus wie ihr lernen könnt. So richtig lernen, nicht „wischi-waschi-ich-hab-ja-was-gelesen-Lernen“. Die meisten sind überrascht, wenn das Lernen im Studium überhaupt nicht so ist wie man es aus der Schule kennt. Ihr müsst jetzt lernen extrem viel Stoff abzuspeichern und jederzeit abzurufen. Das ist eine Aufgabe für mind. ein Semester. Nehmt euch die Zeit und lest ein paar gute Bücher zu dieser Thematik, findet heraus wie ihr lernen könnt. Spätestens wenn ihr in die Examensvorbereitung geht,solltet ihr es wissen.
- Verabschiedet euch von der Romantik! – Mir sind im Laufe meiner Uni-Zeit einige Romantiker begegnet, die meisten habe ich nicht wiedergesehen. Ich meine diese „Ich verändere die Welt“- Romantiker und die „Ich glaube an die Gerechtigkeit“-Romantiker. Verabschiedet euch davon. Sowas gibt es nicht. Zumindest nicht, bis das Examen bestanden ist und dann fehlt euch die Kreativität diese Gedanken nochmal zu vertreten. Ich hab nichts gegen Leute die so denken. Es ist nur eben so, dass die Juristerei alles andere als „gerecht“ oder gar „weltverändert“ ist. Sie ist hart. Spätestens bei der ersten Korrektur eurer ersten Klausur/Hausarbeit werdet ihr verstehen was ich meine.
- Jura ist ….. leider geil! – Das stimmt. Wer gelernt hat das Fach zu lieben, der wird Spaß haben. Wer es nicht lernt, der wird durch die Hölle gehen. Jura ist toll, wenn es euch liegt. Um das herauszufinden müsst ihr es kennenlernen. Tröstet euch: Auch wenn eure Liebe zu Jura anfangs eher so eine Art Hassliebe ist, sie wird eine echte Liebe werden. Nur Mut!
- Werdet nicht zum Fachidioten! – Die mag nämlich keiner. Und dann entsprecht ihr ganz schnell dem Klischee des Jurastudenten: Vorlaut, Klugscheißer, Besserwisser und immer gut angezogen. Man darf auch als angehender Jurist noch seinen alten Hobbys nachgehen. Tut euch selbst einen Gefallen und versucht nicht einem Bild hinterher zu eifern, was unmoderner nicht sein könnte. Der Jurist von heute ist auch nur ein Mensch.
Also, packt es an! Viel Spaß im Jurastudentenleben! 🙂
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